Stevia: Was steckt hinter dem Zuckerersatz?

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Stevia ist in aller Munde. Schließlich soll es unser Leben fast ohne Kalorien versüßen. Doch was hat es mit dem Süßungsmittel auf sich und wie natürlich ist die Zuckeralternative wirklich?

Was ist Stevia?

Nachdem Zucker schon seit Längerem in einer Image-Krise steckt, mussten Alternativen her. Eine hat man in Stevia gefunden, das seit seiner Zulassung 2011 Hoffnungen auf eine Revolution in der Lebensmittelbranche macht. Doch seitdem kreisen stets Fragezeichen um das umstrittene Produkt. Klar, Stevia versüßt das Leben der Konsumenten – aber kann es das wirklich ganz ohne Kalorien? Wie gesund ist die Zuckeralternative wirklich? Und kann sie geschmacklich mit dem Klassiker, Zucker, mithalten?

Bevor wir uns diesen Themen widmen, gibt es noch eine kleine Zusammenfassung: Bei Stevia handelt es sich um ein natürliches Süßungsmittel, das sich besonders zum Süßen von Shakes und Desserts eignet. Aber auch zum Kochen oder Backen wird es verwendet. Im Handel findest du den Zuckerersatz in flüssiger und in Pulverform

Stevia: Die Pflanze im Überblick

Bei dem Stevia, wie wir es kennen, handelt es sich um ein Stoffgemisch, das aus der Pflanze Stevia rebaudiana gewonnen wird. Diese wird auch Süßkraut oder Süßblatt genannt und gehört der Familie der Korbblütler an. Die Stevia-Pflanze kommt ursprünglich aus Paraguay, wurde aber im Zuge der spanischen Eroberungen entdeckt und fand somit ihren Weg nach Europa. Heute ist sie in vielen verschiedenen Ländern heimisch. Darunter Brasilien, Argentinien, Äthiopien, Indien und China. In sonnigen, warm-feuchten Gebieten fühlt sich das Süßkraut besonders wohl. 

In den Blättern der Pflanzen finden sich süß schmeckende Stoffe, nämlich Steviolglycoside. Seit Ende 2011 haben diese an Aufmerksamkeit gewonnen. Zu diesem Zeitpunkt wurden sie nämlich in der EU als Lebensmittelzusatzstoff E 960 zugelassen

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©HandmadePictures

Bevor Steviolglycoside als Süßungsmittel in Online-Shops oder Supermärkten landen, werden sie aus den Blättern der Stevia-Pflanze herausgelöst. Dieser Prozess wird mit bestimmten Lösungsmitteln durchgeführt. Da der Süßstoff im Vergleich zu herkömmlichen Zucker etwa die 300-fache Ladung an Süßkraft hat, stecken in den Lebensmittelzusatzstoffen laut der Verbraucherzentrale nur geringe Mengen von Steviolglykosiden.

Übrigens: Steviolglycoside dürfen auch bei der Herstellung bestimmter Lebensmittel eingesetzt werden. Darunter Süßwaren, Kaugummi, Marmeladen, Joghurt und Frühstückscerealien.

Stevia und Zucker: Was ist der Unterschied?

Man mag es fast nicht glauben, aber der klassische Zucker ist die “mildere” Variante. Denn wie bereits erwähnt, hat Stevia in Sachen Süßkraft deutlich die Nase vorn. Geschmacklich gibt es aber einen weiteren Unterschied: Bei der natürlichen Zuckeralternative schwingt nämlich auch eine leichte Bitter bzw. Lakritznote mit. 

Ein anderer Unterschied könnte sich womöglich auf der Waage bemerkbar machen. Stevia hat nämlich kaum Kalorien, während auf Zucker das Image der Kalorienbombe haftet. Im Gegensatz zum Klassiker können Kariesbakterien zudem nichts mit Stevia anfangen, weswegen es eine süße, aber schonende Variante für unsere Zähne ist. Auf den Blutzuckerspiegel sollen Steviolglycoside ebenfalls keinen Einfluss haben.

Wie gesund ist Stevia wirklich?

Schaut man sich im Handel um, scheint die Lage eindeutig zu sein. Dort wird Stevia oft nicht nur als natürliches, sondern auch als gesundes Süßungsmittel angepriesen. An dieser Stelle sollte auch erwähnt werden, dass die Pflanze schon seit Jahrtausenden als bewährtes Heilmittel der Ureinwohner Südamerikas gilt. Es kommt zum Beispiel bei Sodbrennen oder Bluthochdruck zum Einsatz. 

Ob Stevia gesund ist, ist allerdings differenziert zu betrachten. Der Eindruck, dass dies der Fall ist, kann entstehen, weil das Süßungsmittel den Stempel eines natürlichen Produkts bekommen hat. Aber stimmt das wirklich? Steviolglycoside werden zwar von der Stevia-Pflanze gewonnen – also ist die Quelle natürlich –, aber bei der industriellen Verarbeitung gehen viele und wichtige Inhaltsstoffe verloren. Das Stevia, wie wir es kennen, hat dann nur noch wenig mit dem zu tun, wie es in der Natur vorkommt.  Dass in dem Süßungsmittel aus dem Supermarkt also noch gesundheitsfördernde Eigenschaften stecken, wie man sie von Stevia als Heilpflanze kennt, bleibt umstritten. 

Unser Tipp: Wenn du einen süßen Zahn hast, muss es nicht gleich ungesund sein! Unsere Paleo Riegel sind die ideale Alternative zu herkömmlichen Snacks und bieten mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen auch noch reichlich Abwechslung. Ohne Chemie und zugesetzten Zucker, dafür umso leckerer. 

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Hat Stevia Nebenwirkungen?

Rund um Stevia wurde in der Wissenschaft bereits leidenschaft diskutiert – und geforscht. Es gab nämlich den bösen Verdacht, dass es sich negativ auf die Gesundheit auswirken könnte, gar krebserregend sei. 

Doch Studien, die dies zu belegen schienen, ergaben, dass den Versuchstieren außerordentlich große Mengen Stevia verabreicht wurden. Folgestudien konnten dann beweisen, dass das Süßungsmittel keine negativen gesundheitlichen Auswirkungen habe. Deswegen gab die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit auch das grüne Licht für die Zulassung. 

Stevia wird also offiziell als unbedenklich eingestuft. Allerdings sollte die empfohlene Tagesdosis nicht überschritten werden: Sie liegt bei vier Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht

So viele Kalorien stecken in Stevia

Ein Blick auf die Nährwerttabellen verschiedener Stevia-Produkte verrät, wie unterschiedlich ihre Kalorienanteile sein können. Das flüssige Süßungsmittel einer bestimmten Marke gibt zum Beispiel an, pro hundert Milliliter gerade mal sechs Kalorien zu enthalten. Bei anderen Stevia-Produkten in Pulverform liegt die Kalorienangabe pro 100 Milligramm zwischen 0 und sogar 375.

Dass die Zahlen nicht übereinstimmen, liegt vermutlich daran, dass verschiedene Stevia-Produkte unterschiedliche Zusammensetzungen haben und Füllstoffe, nämlich zusätzlich Zucker oder andere Süßungsmittel, enthalten können. In manchen findet sich der Mehrfachzucker Maltodextrin, in anderen der Zuckeralkohol Erythrit, der ebenfalls fast kalorienfrei ist. Also, ein Blick auf die Inhaltsstoffe lohnt sich!

Backen mit dem Süßungsmittel

Wer gerade im Back-Modus ist, wird sicherlich auch mit Stevia sein Vergnügen haben. Hitzebeständig ist es jedenfalls. Wenn es um die Dosierung geht, ist aufgrund seiner Süßkraft aber Vorsicht gefragt. Eine geringe Menge reicht schon aus, um z.B. einen Kuchen mit nur wenigen Kalorien ausreichend zu süßen.

Bei herkömmlichen Zucker sieht das schon anders aus. Dieser hat bei einem klassischen Rührteig einen hohen Anteil und liefert dementsprechend auch Volumen. Da kann und soll Stevia nicht mithalten – schließlich wäre der Kuchen aufgrund einer zu hohen Dosierung glatt ungenießbar. 

Jedenfalls könnte der Teig, gesüßt mit Stevia, in Sachen Konsistenz anders ausfallen als mit Zucker. Deswegen lohnt es sich in diesem Fall, besonders nach Stevia-Produkten Ausschau zu halten, die auch ideal zum Backen sind. Sie enthalten zusätzliche Füll- oder Trägerstoffe und sind so zusammengesetzt, dass sie einfach zu dosieren sind. 

Du isst zuckerfrei und suchst noch nach den passenden Rezepten? Dann schau dir unbedingt unsere himmlisch leckeren Rezepte ohne Zucker an.

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Backen und Stevia – ja, es kann zusammenpassen, muss es aber nicht. Denn Kuchen, Cookies und Co. erhalten durch das spezielle Süßungsmittel einen ganz eigenen, vielleicht sogar gewöhnungsbedürftigen Geschmack. Deswegen lautet die Devise: Herantasten und einfach ausprobieren! Wenn du sowieso schon Fan von Lakritz bist, dürftest du mit Stevia ja deine perfekte Zutat gefunden haben. 

Unser Tipp: Wenn wir gerade schon beim Backen sind, sollte natürlich auch unser Backprotein erwähnt werden. Das hat mit weniger Kohlenhydraten und mehr Protein nämlich einen klaren Vorteil: Das klassische “Lecker oder gesund?”-Dilemma löst sich damit ganz von selbst. Jetzt entdecken

Stevia: Fazit

  • Stevia ist als natürliches Süßungsmittel bekannt.
  • Es basiert auf Steviolglycosiden, die von der Stevia-Pflanze gewonnen werden und einen süßen, aber bitteren Geschmack haben.
  • Die Süßkraft von Stevia ist deutlich stärker als die von klassischen Zucker.
  • Es wird empfohlen, eine Tagesdosis von vier Milligramm Stevia pro Kilogramm Körpergewicht nicht zu überschreiten.
  • Das Süßungsmittel hat seine Vorteile: Es ist zum Beispiel kalorienarm und verursacht keine Karies.
  • Stevia ist hitzestabil und deswegen auch zum Backen geeignet. Die richtige Dosierung ist hierbei das A und O!

Artikel-Quellen

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