Windsurfen lernen: 7 Dinge, die man wissen sollte, bevor es aufs Wasser geht
Mit dem Wind in der Flanke über die Wasseroberfläche heizen: Windsurfen ist nicht ohne Grund eine der beliebtesten Wassersportarten. Du willst Windsurfen lernen? Hier sind sieben Dinge, die du wissen solltest, bevor du aufs Board steigst.
Voraussetzungen fürs Windsurfen
Windsurfen ist eine anstrengende Sportart. Du musst das Segel kontrollieren und die Balance auf dem Brett halten – gar nicht so einfach, wenn es böig wird oder Strömungen am Board zerren. Dein gesamter Körper steht beim Windsurfen unter Spannung, besonders der Rücken ist gefordert. Du kannst außerdem jederzeit ins Wasser fallen.
Wenn du Windsurfen lernen möchtest, solltest du keine akuten Rückenbeschwerden haben sowie über eine solide Grundkondition und Körperspannung verfügen. Eine weitere Grundvoraussetzung sind gute Schwimmkenntnisse.
Tipp: Die ideale Vorbereitung auf deinen ersten Windsurfkurs sind Balance Training und kräftigende Rückenübungen.
Die wichtigsten Windsurf-Begriffe
Jede Sportart hat ihren Slang. Damit du in der Windsurfschule weißt, wovon die Rede ist, erklären wir dir die wichtigsten Grundbegriffe:
- Abdrift: Abweichung vom eingeschlagenen Kurs durch Wind oder Strömung
- Abfallen: Änderung der Fahrtrichtung weg vom Wind
- Abflauen: Nachlassen der Windstärke
- Ablandiger Wind / Offshore Wind: Windrichtung weg vom Land hin zum Meer
- Abriggen: Abbau des Segels
- Anluven: Änderung der Fahrtrichtung zum Wind hin
- Auflandiger Wind / Onshore Wind: Windrichtung weg vom Meer hin zu Land
- Backbord: Linke Seite in Fahrtrichtung
- Backbordbug: Segel ist auf der linken Boardseite
- Beachstart: Surfer lässt sich im flachen Wasser durch den Druck des Windes aufs Brett ziehen
- Bug: Vorderer Teil des Surfboards
- Dichtholen: Segel mit der hinteren Hand an sich ziehen
- Fieren: Segel mit der hinteren Hand vom Körper wegbewegen
- Gabelbaum: Haltegriff, der dem Segel Stabilität gibt und über den es sich steuern lässt
- Gabelbaumhand: Hand, die am weitesten vom Mast weg liegt (auch Segelhand genannt)
- Halse: Richtungsänderung, indem der Wind im Rücken steht und das Heck dreht
- Heck: Hinterer Teil des Surfboards
- Knoten: Maßeinheit für die Windgeschwindigkeit
- Kreuzen: Wechselnde Schläge auf Backbordbug und Steuerbordbug, um gegen den Wind zu fahren
- Lee: Seite im Windschatten
- Luv: Seite, die dem Wind zugewandt ist
- Mast: Rohr, das auf dem Board angebracht ist und das Segel hält
- Masthand: Hand, die dem Mast am nächsten liegt
- Rigg: Ausrüstung rund ums Segel (Mast, Mastfuß, Gabelbaum und Segel)
- Schlag: Strecke zwischen Wenden und Halsen
- Sideshore: Windrichtung parallel zum Land
- Steuerbord: Rechte Seite in Fahrtrichtung
- Steuerbordbug: Segel ist auf der rechten Seite des Surfboards
- Trapez: Hüftgurt, der den Surfer am Gabelbaum sichert
- Trimmen: Segel in die optimale Position zum Wind bringen
- Wasserstart: Surfer lässt sich im tiefen Wasser mit dem Wind aufs Brett ziehen
- Wende: Richtungsänderung, indem der Bug durch den Wind gedreht wird
Das richtige Segel beim Windsurfen
Es gibt verschiedene Segel beim Windsurfen, die sich für unterschiedliche Bedingungen und Level eignen. Sie lassen sich in drei große Kategorien einteilen:
- Wavesegel: Diese Segel sind extra robust und kommen zum Einsatz, wenn in der Welle gesurft wird.
- Flachwassersegel: Diese Segel sind fürs schnelle Gleiten auf dem Wasser konzipiert. Freeracesegel eignen sich für Profis, Freeridesegel werden von allen Windsurfern genutzt und kommen am häufigsten zum Einsatz.
- Manöversegel: Diese Segel sind besonders leicht und handlich und deshalb ideal für Tricks auf dem Wasser geeignet.
Tipp für Einsteiger: Wer gerade erst Windsurfen lernt, wählt üblicherweise ein kleineres Segel. Dieses lässt sich leichter kontrollieren.
Das richtige Windsurfbrett
Zur kompletten Ausrüstung beim Windsurfen gehört neben dem Segel das Surfbrett. Auch hier gibt es verschiedene Modelle:
- Freerideboard: Dies ist das optimale Anfängerboard auf flachem Wasser. Freerideboards sind breit und kommen schnell ins Gleiten.
- Waveboard: Das Wavesurfboard ist für Fortgeschrittene, die in den Wellen gleiten und springen wollen, konzipiert.
- Raceboard: Mit dem Racesurfboard kannst du hohe Geschwindigkeiten auf dem Wasser erreichen. Für Tricks und Manöver ist es weniger geeignet.
- Freestyleboard: Das Freestyleboard ist genau richtig, wenn du Tricks und Manöver fahren willst. Dafür kannst du damit keine Rennen bestreiten.
- Freestylewaveboard: Dies ist ein Hybridboard, mit dem man sowohl tricksen als auch in den Wellen surfen kann.
Kursrichtungen beim Windsurfen
Die Richtung, in welche du fährst, wird beim Windsurfen Kurs genannt. Für deine Kursrichtung ist der Wind ausschlaggebend. Man unterscheidet:
- Halbwindkurs: Der Wind trifft quer auf das Surfboard. Diesen Kurs schlägst du beim Starten ein.
- Amwindkurs: Der Wind trifft schräg aufs Surfboard. Den Amwindkurs schlägst du unmittelbar nach dem Start ein. Du surfst gegen den Wind, in Richtung Luv.
- Raumwindkurs: Beim Raumwindkurs trifft der Wind schräg von hinten auf das Surfboard. Dies ist der schnellste Kurs, mit dem du die meiste Strecke zurücklegen kannst. Du surfst vom Wind weg, in Richtung Lee.
- Vorwindkurs: Schlägst du den Vorwindkurs ein, hast du den Wind direkt im Rücken. Dies ist der langsamste Kurs beim Surfen.
Wind ist beim Windsurfen das A und O: je mehr, desto besser. Für Anfänger allerdings ist wenig Wind optimal. So kannst du dich zunächst bei geringer Geschwindigkeit ans Material gewöhnen und dein Gleichgewicht trainieren.
Regeln auf dem Wasser
Windsurfen ist nicht ungefährlich. Du bist nicht allein von deinen Fähigkeiten abhängig, sondern vor allem von Wind- und Wasserverhältnissen. Die Bedingungen können sich jederzeit ändern: Plötzliche Böen oder Strömungen werden schnell zum Risiko, wenn du beim Surfen nicht Acht gibst. Sei auf dem Wasser vorsichtig und vorausschauend. Besonders Anfänger sollte nie alleine rausgehen, sondern immer mit einem Partner surfen.
Außerdem gilt: Fahre nicht bei Nacht, umfahre Hindernisse wie Felsen weitläufig und achte auf andere Surfer, Schwimmer, Kiter oder Kajakfahrer.
Die wichtigsten “Verkehrsregeln” auf dem Wasser sind:
Vorfahrt hat beim Windsurfen immer derjenige, der sich weiter in Lee, also auf der windabgewandten Seite befindet. Entsprechend gilt die Regel “Lee vor Luv”.
Kommen sich zwei Surfer entgegen, gilt: “Backbordbug vor Steuerbordbug”. Vorfahrt hat derjenige, der sein Segel auf der linken Boardseite hat, also selbst rechts vom Segel steht. Du kannst dir auch merken: Rechte Hand am Mast hat Vorfahrt. Bei Backbordbug ist die rechte Hand näher am Mast als die linke Hand.
Beim Überholen sollte man mindestens eine Mastlänge Abstand halten und in einem großen Bogen am Vormann vorbei fahren.
Alternativen zum Windsurfen
Starke Wellen und wenig Wind sind schlecht fürs Windsurfen. Damit kein Frust aufkommt, sobald du den Wassersport für dich entdeckt hast, solltest du dich rechtzeitig mit Alternativen vertraut machen. Sie können dir auch Spaß machen, wenn du mal nach Abwechslung suchst oder Windsurfen nach ein paar Versuchen doch nicht das Richtige für dich ist.
Die beliebtesten Wassersportarten sind neben Windsurfen:
- Wellenreiten: Fürs Wellenreiten, oder einfach Surfen genannt, brauchst du im Vergleich zum Windsurfen deutlich weniger Ausrüstung. Ein Board genügt und schon kannst du aufs Wasser. Die besten Bedingungen sind Wellen und ablandiger Wind.
- Kitesurfen: Beim Kitesurfen sind ähnliche Bedingungen optimal wie beim Windsurfen: viel Wind und wenig Welle. Dein Board ist deutlich kleiner und ähnelt einem Snowboard. Anstatt eines Segels hast du einen Kite, einen großen Lenkdrachen, der dich zieht.
- Wakeboarding: Unabhängig von Wind und Wellengang kannst du Wakeboarding betreiben. Dafür benötigst du allerdings neben einem Board ein Motorboot oder eine Seilbahn, die dich zieht.
Weitere Aktivitäten auf dem Wasser, die dir gefallen könnten: Segeln, Jetskifahren, Tauchen, Schnorcheln, Kajakfahren und Wasserskifahren.
Fazit
- Windsurfen kann jeder, der über eine solide Grundfitness, einen gesunden Rücken und gute Schwimmkenntnisse verfügt.
- Die idealen Bedingungen fürs Windsurfen sind grundsätzlich viel Wind und wenig Wellen. Anfänger üben am besten bei wenig Wind.
- Der Wind ist ausschlaggebend für die Fahrtrichtung beim Windsurfen. Diese wird Kursrichtung genannt.
- Beim Windsurfen brauchst du ein Surfboard, ein Segel mit Mast und Gabelbaum sowie ein Trapez. Es gibt verschiedene Varianten für unterschiedliche Anforderungen.
- Die wichtigsten Regeln auf dem Wasser sind: niemals nachts und allein surfen, auf Hindernisse achten und die Vorfahrtsregeln beachten.
- Beliebte Alternativen zum Windsurfen sind Kitesurfen, Wellenreiten und Wakeboarding.
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