Full Day of Eating im Leben einer Yogalehrerin

Frühstück bis Abendessen, ich nehme dich einen Tag lang mit.
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Yoga Lehrerin Franzi © Martin Demker

Ich liebe Yoga. Und zwar weit über meine Matte hinaus. Yoga ist ein Lifestyle, eine Lebenseinstellung und meine Art mein Leben zu leben. Yoga soll glücklich machen oder zumindest helfen, Verantwortung für das eigene Glück zu übernehmen. Und das kommt nicht einfach nur durch ein paar Haltungen auf der Matte, auch wenn ich das genauso liebe. Es kommt vor allem dadurch, das Leben bewusster zu leben. Vielleicht denken viele, dass das für mich als Yogalehrerin eine besondere Rolle spielt. Doch ich denke, das brauchen wir alle ein bisschen mehr. Die Ernährung ist ein wichtiger Teil davon, deshalb zeige ich dir heute mein ganz persönliches “What I Eat In a Day”. Damit möchte ich dir natürlich nichts vorschreiben, sondern dich inspirieren. Denk daran, dass jede*r seine eignene Routinen finden muss.

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Wie hängen Yoga und Ernährung miteinander zusammen?

Du bist, was du isst.” Das ist nicht nur irgendeine Floskel, sondern ein Satz, der in der Bhagavad Gita, eine der wichtigsten Yogaschriften steht. Warum? Weil das, was wir zu uns nehmen, quasi ein Teil von uns wird. Das ist zumindest die Vorstellung dahinter. Ziel des Yoga ist es, Einklang und Harmonie zu schaffen, um dann tiefes Glück zu empfinden. Das Gefühl, dass Essen glücklich macht, kennst du bestimmt – ganz egal, ob du schon mal Yoga praktiziert hast oder nicht. Im Sinne des Yoga geht das jedoch nur mit den richtigen Lebensmitteln. Die Ernährung soll dabei helfen, dieses Gefühl von Harmonie zu erreichen.

Das wichtigste dabei: Essen soll nähren – und zwar Körper, Geist und Seele. Es soll also reich an Nährstoffen sein, nicht belasten und eben auch glücklich machen. Für mich ist das ein Wechselspiel, weshalb es so wichtig ist, diese Verbindung zu verstehen:

  • Die richtige Ernährung stärkt Körper, Geist und Seele und hilft dadurch ausgeglichener und glücklicher zu werden.
  • Die Yoga-Praxis hilft zu erkennen und wahrzunehmen, welche Art der Ernährung und welche Lebensmittel mir gut tun.

Diese Lebensmittel essen Yogis

Ich will dir nicht sagen, was richtig oder falsch ist. Denn das gibt es im Yoga nicht. Es ist eine Praxis der Achtsamkeit. Dennoch achte ich sehr darauf, was ich esse – gerade wenn ich mehrere Yoga Stunden am Tag unterrichte – und folge dabei auch den Prinzipien der Yoga Philosophie. Um mehr Orientierung zu haben, werden Lebensmittel nach drei Eigenschaften sortiert:

  • Sattva: Reine und leichte Lebensmittel
    Alles, was frisch und unverarbeitet ist ist. Vor allem Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse. Diese Lebensmittel machen den Großteil meiner Ernährung aus.
  • Raja: Feurige Lebensmittel
    Diese Lebensmittel wirken anregend, können jedoch auch Unruhe fördern.
    Kaffee, grüner Tee, scharfe Gewürze. Die gibt es bei mir nur in Maßen. Wenn ich Stress habe, reduziere ich sie.
  • Tamas: Lebensmittel, die müde machen
    Manche Lebensmittel lassen dich nach dem Essen Müdigkeit verspüren. Dazu gehören für mich Milchprodukte, Eier, Fleisch, Fast Food, verarbeitete Lebensmittel, Zucker. Ich habe sie aus meiner Ernährung gestrichen, da ich gemerkt habe, dass sie mir nicht gut tun.

What I Eat in a Day

Morgens

Trinken, trinken, trinken! Nach dem Aufstehen gibt es bei mir erst einmal einen halben Liter lauwarmes Wasser mit Zitrone. Hört sich komisch an, ist aber unglaublich wertvoll, um den Körper nach der Nacht zu hydrieren. Außerdem sorgt die Zitrone für einen schnellen Hallo-Wach-Kick.

Ich nehme mein Frühstück gerne erst nach meiner morgendlichen Yoga-Einheit zu mir. Mein Körper ist dadurch während der Bewegung nicht mit verdauen beschäftigt. Falls du ohne einen Snack morgens nicht auskommst, iss nur ein Kleinigkeit. Ein paar Nüsse oder ein veganer Protein Ball liegen nicht zu schwer im Magen. Ansonsten schwöre ich auf warmes Frühstück mit hochwertigen Kohlenhydraten und wertvollem Protein, das satt macht und den ganzen Morgen Energie schenkt. Ein klassisches Porridge geht immer. Manchmal wandle ich es ab und nehme statt Haferflocken Quinoa, Buchweizen oder Hirse und peppe es mit Gewürzen wie Zimt, Kurkuma oder Kakao. Dazu gibt es saisonales und regionales Obst und ein paar Nüsse. Warum du Hirse unbedingt probieren solltest, liest du hier.

Mittags

Hier setze ich auf viel Gemüse und wertvolles Getreide. Ich brauche als Mittagessen Mahlzeit, die mich nicht viel Zeit kostet und mir trotzdem Energie für den Tag und meine nächste Yoga-Einheit am Abend gibt. Außerdem sollte mir das Essen nicht schwer im Magen liegen. Besonders gerne esse ich daher (Pseudo-) Getreide, Hülsenfrüchte, Gemüse und Salat oder Rohkost, die ich einfach alle zusammen in eine Bowl packe. Mein Favorit: Gekochter Quinoa, Ofengemüse, klein geschnittene Tomaten und Hummus. Das lässt sich alles wunderbar vorbereiten, reicht meist für zwei Tage und passt wunderbar in eine Lunchbox to go.

Abends

Mein Abendessen soll mich wärmen und beruhigen. Damit ich besser schlafen kann, achte ich darauf, dass ich die letzte Mahlzeit nicht zu spät zu mir nehme. Außerdem esse ich abends gerne etwas warmes, das nicht zu schwer verdaulich ist wie zum Beispiel ein leckeres Gemüse-, Kichererbsen-Curry. Gerade nach dem Unterrichten ist das Abendessen für mich besonders wichtig. Auch um runter zu fahren, mir Zeit zu nehmen und den Tag abzuschließen.

Meine 10 Tipps für eine yogische Ernährung

Durch Yoga habe ich gelernt, achtsamer zu werden und zu spüren, was ich brauche und was mir gut tut. Genauso wie all die Haltungen, die man im Yoga praktiziert, muss man es lernen. Um es dir zu erleichtern, hier 10 Ernährungstipps, die mir geholfen haben:

  • Entwickle ein Bewusstsein für das, was du isst: Höre hin, reflektiere und frag dich, was du wirklich brauchst und welche Art der Ernährung dir gut tut.
  • Weniger ist mehr: Meist brauchen wir gar nicht so viel, wie wir denken. Werde achtsamer, iss langsam und frage dich, wann du satt bist.
  • Iss weniger Fleisch: Eine grundlegende philosophische Sache im Yoga, da Gewaltlosigkeit in allen Bereichen praktiziert werden soll und deshalb das Tierwohl groß geschrieben wird.
  • Wähle frische, regionale Lebensmittel: Kurze Transportwege bedeuten meist mehr Frische, mehr Nährstoffe und damit ein größerer Mehrwert für dich.
  • Trinke genug: Der Körper braucht Wasser. Vor allem nach einer Yoga-Praxis ist es unglaublich wichtig, ihm genug Flüssigkeit zuzuführen.
  • Lass deinem Körper Zeit zu verdauen: Achte auf genug Pausen zwischen den Mahlzeiten und genug Zeit vor einer Yoga-Praxis.
  • Genieße jede Mahlzeit: Genieße bewusst und denke immer daran, dir mit dem, was du isst, etwas Gutes zu tun.
  • Sei dankbar für das, was du auf dem Teller hast: Dankbarkeit erzeugt Glück. Deshalb dürfen wir ruhig öfter innehalten und auch vor dem Essen Dankbarkeit praktizieren.

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