Entscheidungen treffen: 8 Tipps, die es dir leichter machen

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Eine Frau guckt nachdenklich ©Westend61

Aufstehen oder weiter schlafen? Joggen gehen oder Netflix schauen? Wegziehen oder bleiben? Täglich hast du die Qual der Wahl. Viele Optionen zu haben kann manchmal richtig belastend sein. Gerade bei großen Entscheidungen wie Umzug willst du dich im Idealfall richtig entscheiden. Aber auch kleine Entscheidungen im Alltag können einen Einfluss darauf haben, ob du deine persönliche  Ziele, wie gesünder zu leben oder aktiver zu sein, auch erreichst. Doch mach dir deswegen keinen Kopf! Entscheidungen treffen lässt sich üben. Wir verraten dir, mit welchen Tipps du deine nächste Entscheidung einfacher treffen kannst und welche Rolle dabei deine Intuition spielt.

Wie trifft man Entscheidungen?

Wir treffen bis zu 20.000 Entscheidungen pro Tag. Das ist eine ganze Menge! Natürlich sind Entscheidungen nicht alle gleich. Einige sind leicht zu fällen und haben keine große Auswirkung auf dein Leben, während andere mehr Bedenkzeit benötigen und große Veränderungen mit sich bringen. Doch die meisten Entscheidungen werden unbewusst und blitzschnell getroffen. Und das aus gutem Grund! Den Entscheidungsprozess zu automatisieren hat evolutionäre Vorteile. Das spart Zeit und Energie. In einer Notsituation kann eine schnelle Entscheidung nämlich überlebenswichtig sein.

Heutzutage hast du mehr Wahlmöglichkeiten als je zuvor. Die Online-Welt bietet viel Auswahl an Konsumgütern jeglicher Art, die mit einem Klick im Einkaufswagen landen. Zudem gibt es eine Vielfalt an neuen Berufen und Studiengängen – um nur einige Beispiele zu nennen. Wie soll man sich da bloß für eine Sache entscheiden?

Unser Tipp: Du bist auf der Suche nach einem Snack für zwischendurch, kannst dich aber nicht zwischen gesund und lecker entscheiden? Schluss mit Kopfzerbrechen, denn es geht auch beides! Unsere Protein Cookies schmecken nicht nur lecker und passen perfekt in deine Tasche, sondern sind auch zuckerarm und voller Pflanzenpower. Welche Geschmacksrichtung soll es sein – Blueberry Cheesecake, Salted Caramel oder Apple Cinnamon? Oder doch vegan? Die Wahl musst du schon selbst treffen!Protein Cookies probieren

Mehrere Optionen zur Auswahl zu haben, ist eigentlich ein Privileg und ein Zeichen von Freiheit. Doch manchmal kann es auch eine Qual sein, sich zu entscheiden. Denn wenn du dich für einen Weg entscheidest, fallen die anderen Optionen erstmal weg. So haben manche Menschen Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen und es hinter zu bereuen. Die gute Nachricht: Entscheidungen treffen lässt sich üben. Aber bevor wir dir die praktischen Tipps dazu an die Hand geben, lass uns zuerst herausfinden, ob du dich beim Entscheiden mehr auf den Verstand oder auf dein Bauchgefühl verlassen solltest.

Mann steht konzentriert vor einer Tafel mit Formeln
@Willie B. Thomas

Bauch vs. Kopf: Welche Rolle spielen Emotionen bei Entscheidungen?

Wenn du eine wichtige Entscheidung treffen musst, lässt du dir in der Regel Zeit und sammelst Argumente, die dafür oder dagegen sprechen. Doch gerade bei komplexen Entscheidungen, die viele Faktoren berücksichtigen, besteht die Gefahr sich am Ende zu verzetteln. Und genau da kommt das sogenannte Bauchgefühl ins Spiel.

Du kennst das bestimmt aus eigener Erfahrung. Manche nennen es Intuition, andere beschreiben das als Kribbeln im Magen. Ein Körpersignal, das dir verrät, ob eine Entscheidung sich gut anfühlt oder eben nicht. Der Neurowissenschaftler, Antonio Damasio, bezeichnet solche Signale als “somatische Marker”1. Laut der Somatische-Marker-Hypothese verinnerlichen Menschen emotionale Erfahrungen im Körper. Diese beeinflussen später ihre Entscheidungen. Was bedeutet das genau?

Jedes Ereignis in deinem Leben hast du an bestimmte Emotionen gekoppelt und als angenehm oder unangenehm in deiner Erinnerung abgespeichert. Stehst du vor einer schwierigen Entscheidung, vergleichst du deine Optionen meist unbewusst mit den vorherigen Erfahrungen, die ähnlich waren. Erkennt dein Unterbewusstsein ein ähnliches Szenario wieder, bekommst du das in Form eines bestimmten Körpersignals zu spüren und bewertest diese Option als gut oder schlecht.

Heißt das, dass du nur noch auf dein Bauchgefühl hören solltest? Nicht ganz. Die Mischung macht’s. Manchmal kann sich unser Bauchgefühl auch irren, weil wir noch zu wenig Erfahrung auf einem bestimmten Gebiet gesammelt haben. Daher ist es zu empfehlen, sowohl die Fakten abzuwägen als auch die eigenen Gefühle nicht außer Acht zu lassen.

Warum fällt es schwer, Entscheidungen zu treffen?

Nicht jede Entscheidung ist einfach. Das steht fest. Wie schwer oder leicht dir eine Entscheidung fällt, hängt von mehreren Faktoren ab. Eins davon ist die Zeitspanne. Handelt es sich um eine kurzfristige oder langfristige Angelegenheit? Zudem spielt es eine Rolle, wie viele Optionen dir zur Verfügung stehen. Je mehr Möglichkeiten, desto kniffliger die Entscheidung. Auch die Auswirkung auf dein weiteres Leben ist ein wichtiger Faktor.

Doch vor allem zeichnet sich eine schwierige Entscheidung dadurch aus, dass alle Entscheidungsoptionen gleichwertig sind. Kurz gesagt: Es gibt keine Option, die besser ist als die andere. Was tun? In solchen Fällen macht es Sinn, dich selbst zu fragen, was dir persönlich wichtig ist. Eine schwere Entscheidung musst du für dich selbst begründen. Das bedeutet auch, du übernimmst komplett die Verantwortung für deine Entscheidung und gestaltest dein Leben selbst. Das setzt Mut und Selbstreflexion voraus.

Um in Zukunft mehr Klarheit darüber zu gewinnen, was du wirklich willst, und so bessere Entscheidungen zu treffen, ist es zu empfehlen, die folgenden Entscheidungsfehler zu vermeiden.

Typische Entscheidungsfehler

#1 Du lässt deine Entscheidungen von Erwartungen anderer bestimmen

First things first: Du kannst es nicht allen recht machen. Das bedeutet nicht, dass du gar keine Rücksicht mehr auf deine Mitmenschen nimmst, sondern auch dich und deine Bedürfnisse nicht außer Acht lassen solltest. Richtest du dich bei deinen Entscheidungen komplett nach Erwartungen anderer, ist es schwierig, ein zufriedenes Leben zu führen.

#2 Du ignorierst komplett deine Emotionen

Herrscht keine Übereinstimmung zwischen dem Verstand und deinem Bauchgefühl, lassen die Zweifel auch nach der Entscheidung nicht nach. Du hast kein gutes Gefühl und fragst dich, was wäre wenn… Versuche bei Unsicherheiten in dich hinein zu gehen und neben den sachlichen Argumenten auch dein Empfinden zu analysieren. Wie fühlst du dich und warum fühlst du dich so?

#3 Du hast eine Entweder-oder-Einstellung

Oft musst du dich gar nicht für das eine oder das andere Extrem entscheiden, sondern kannst auch die goldene Mitte wählen. Frage dich, was wäre die Grauzone, die dich zufrieden stellen würde?

#4 Du denkst, es geht um “Leben und Tod” 

Schreibst du einer bestimmten Entscheidung eine unverhältnismäßig große Bedeutung zu, erschwerst du dir somit selbst die Wahl. Natürlich gibt es wichtige Entscheidungen, die dein Leben stark beeinflussen können. Aber vergiss nicht, dass du dein Leben auch nach dieser einen Entscheidung noch in der Hand hast und in Zukunft fähig bist, weitere Entscheidungen zu treffen.

Eine Frau lächelt
©Westend61

8 Tipps, die dir das Entscheiden einfacher machen

Auch wenn es nicht immer einfach ist, ist es wichtig letztendlich eine Entscheidung zu treffen. Denn ewige Grübeleien kosten viel Zeit sowie Energie und halten dich davon ab, deine Ziele zu erreichen. Im schlimmsten Fall übernimmt jemand anders die Entscheidung für dich. Deshalb gilt es: Selbst die Verantwortung zu übernehmen und dich zu trauen. Wie dir das gelingt, zeigen wir dir mit unseren Tipps:

#1 Bleib deinen Werten treu 

Versuche unabhängig zu handeln und dich nicht von äußeren Faktoren zu beeinflussen. Schließlich musst du mit deiner Entscheidung “leben”. Definiere hierfür klar deine Wünsche und Ziele, so fällt es dir einfacher, die entsprechende Entscheidung zu treffen. Wichtig: Sei dabei ehrlich dir selbst gegenüber.

Unser Lesetipp: Um deine Werte und Bedürfnisse zu kennen, kann es helfen, sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Selbstreflexion ist ein wichtiges Tool auf dem Weg zur Selbsterkenntnis. Mehr dazu erfährst du in unserem Artikel Selbstreflexion: Praktische Tipps und einfache Übungen zur Selbstwahrnehmung.

#2 Ändere auch mal die Perspektive und wage Neues 

Die meisten Menschen entscheiden sich für Bekanntes, weil es ihnen ein Gefühl von Sicherheit gibt. Das muss aber nicht automatisch immer die richtige Wahl sein. Sei offen für neue Erfahrungen und trau dich deine Komfortzone zu verlassen. Denn wer immer das Gleiche tut und sich für dieselben Dinge entscheidet, kann sich nicht weiterentwickeln. Auch wenn deine Entscheidung sich im Nachhinein als falsch erweist, kann sie dir neue Türen öffnen oder Möglichkeiten offenbaren, an die du zuvor vielleicht noch gar nicht gedacht hast.

Um eine andere Perspektive in Bezug auf dein Dilemma einnehmen zu können, frage dich, was du einem Freund in so einer Situation raten würdest. Bei anderen Menschen sehen wir die Dinge oft klarer als bei uns selbst.

#3 Erstelle eine Pro und Contra Liste

Klingt nach einem Klischee! Aber manchmal kann es tatsächlich helfen, eine Übersicht zu haben und die ganzen Vor- und Nachteile, die eine Entscheidung mit sich bringt, schwarz auf weiß vor sich zu haben. Zudem machst du dir auf diese Weise gründlich Gedanken, wie sinnvoll die jeweiligen Optionen für dich wären. Vielleicht hast du den einen oder den anderen Punkt im ersten Moment übersehen und nicht berücksichtigt.

Hast du auf deiner Liste gleich viele Argumente, die dafür und dagegen sprechen, kannst du sie nach Wichtigkeit bewerten. So hast du die Möglichkeit, die einzelnen Punkte mit Zahlen von Eins bis Drei zu versehen, wobei Drei sehr wichtig bedeutet und Eins weniger wichtig. Anschließend kannst du alle Punkte zusammenzählen und so herausfinden, ob deine Pro- oder Contra-Argumente insgesamt überwiegen.

#4 Verliere dein Ziel nicht aus den Augen

Manchmal muss man Entscheidungen treffen, die im aktuellen Moment als unangenehm erscheinen oder auf die man keine Lust hat, die aber einem bestimmten Ziel dienen.

Nehmen wir an, dein Ziel ist es, einen gesunden Lifestyle zu haben. Du hast aber keine Lust dir die Mühe zu machen und dir eine frische Mahlzeit zuzubereiten oder dein Training durchzuziehen. Entscheidest du dich in solchen Momenten dein Workout wieder zu verschieben oder zu einem zuckerhaltigen Snack zu greifen, wirst du dein Ziel langfristig nicht erreichen können. Folge: Du bleibst unzufrieden. Deshalb gilt: Verliere dein Ziel nicht aus den Augen und stimme deine Entscheidungen im Alltag auf dein Ziel ab. Dann erreichst du es auch!

Unser Tipp: Für mehr Inspiration für eine gesunde, ausgewogene Mahlzeit schaue dir unsere kostenlose Rezepte-Sammlung an. Lass es dir schmecken!

#5 Übung macht den Meister

Entscheidungen treffen lässt sich üben. Versuche bewusst kleinere Entscheidungen im Alltag öfter zu treffen, um es auch bei schwierigen Entscheidungen einfacher zu haben und so deinen “Entscheidungsmuskel” trainieren. So kannst du zum Beispiel den Abend mit deinen Freunden selbst aktiv gestalten. Trau dich Step by Step deine persönliche Sicherheitszone zu verlassen.

#6 Hab keine Angst vor Fehlentscheidungen 

Niemand ist perfekt. Fehler gehören zu der eigenen Entwicklung dazu. Hab keine Angst eine falsche Entscheidung zu treffen, denn eine Entscheidung muss vor allem für dich und zum aktuellen Zeitpunkt Sinn machen. Perfekte Entscheidungen gibt es nämlich nicht. Versuche nach bestem Wissen, Gewissen und Gefühl zu handeln. Lerne auch, dir selbst zu verzeihen, falls die Entscheidung nicht optimal war, und erkenne Faktoren, die zu dieser Entscheidung geführt haben könnten.

#7 Mach ein Gedankenexperiment 

Spiel vor deinem geistigen Auge ab, was passiert, wenn du dich so und nicht anders entscheidest. Welche Gefühle löst diese Vorstellung in dir aus? Visualisierung hilft dir, die eigenen Gefühle besser einzuschätzen und so auch dein Bauchgefühl in die Entscheidung miteinfließen zu lassen.

#8 Reduziere Stress 

Versuche, wenn möglich, keine Entscheidungen zu treffen, wenn du unter Stress stehst. Den Spruch “Eine Nacht drüber schlafen” gibt es nicht umsonst. Während du schläfst, verarbeitet dein Unterbewusstsein komplexe Informationen, die für die Entscheidungsfindung wichtig sind. Das klappt besonders gut, wenn der Verstand zuvor alle Sachverhalte gesammelt hat.

Wenn es aber doch so kommt, dass du in einer stressigen Situation schnell eine Entscheidung treffen musst, versuche dich von der Situation nicht überwältigen zu lassen und ein paar tiefe Atemzügen zu nehmen, bevor du deine Wahl triffst.

Fazit

  • Du musst täglich Entscheidungen treffen und machst es meistens blitzschnell und unbewusst.
  • Deine Emotionen spielen beim Entscheiden eine wichtige Rolle. Neben sachlichen Argumenten kann es helfen, auch auf die eigene Intuition zu vertrauen.
  • Schwierige Entscheidungen zeichnen sich dadurch aus, dass alle Optionen gleich gut sind.
  • Eine schwere Entscheidung musst du für dich selbst begründen können und herausfinden, was du wirklich willst.
  • Ein Gedankenexperiment, ein Perspektivenwechsel, eine Nacht drüber zu schlafen oder auch eine klassische Pro und Contra Liste können dir dabei helfen, dich zu entscheiden.

Artikel-Quellen

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  • 1A. R. Damasio (1996): The somatic marker hypothesis and the possible functions of the prefrontal cortex. In Philosophical Transactions: Biological Sciences. Volume 351, Issue 1346. https://royalsocietypublishing.org/doi/abs/10.1098/rstb.1996.0125