Alkalisches Wasser – Was ist dran am Trend um basisches Wasser?

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Beyoncé macht’s vor und auch NBA Athleten schwören darauf: alkalisches Wasser als Beauty- und Regenerationsbooster. Kann basisches Wasser diese Versprechen halten?

Was ist alkalisches Wasser?

Alkalisches Wasser ist basisches Wasser, hat also einen ph-Wert zwischen 7,1 und 14. Der ph-Wert ist das Maß für die Konzentration der Wasserstoffionen und bezeichnet damit den Säure- und Basengehalt einer Flüssigkeit.

Er wird in drei Bereiche eingeteilt:

  1. ph-Wert 0 – 6,9 = sauer
  2. ph-Wert 7 = neutral
  3. ph-Wert 7 – 14 = basisch

Alkalisches Wasser soll dazu beitragen deinen Körper bei Übersäuerung zu neutralisieren oder präventiv das Säure-Basen-Gleichgewicht deines Körpers stabil halten. Der ideale ph-Wert von basischem Wasser liegt zwischen 8 und 9.

Die Idee scheint valide: Grundsätzlich sind alkalische Verbindungen im Körper dafür zuständig, Säuren im Blut abzupuffern. Das funktioniert auch dank des guten Mineralstoffgehalts von alkalischem Wasser: Es enthält Calcium, Magnesium, Natrium und Kalium in den optimalen Mengenverhältnissen, die für den Säurepuffer nötig sind.

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Exkurs: ph-Wert, Wasser und Ernährung

In deinem Körper gibt es verschiedene ph-Werte. Während im Magen der ph-Wert besonders niedrig ist, damit die Magensäure die Nahrung zersetzen kann, liegt der ph-Wert des Blutes im Normalfall zwischen 7,35 und 7,45 – also klar im basischen Bereich.

In einer ausgewogenen Ernährung kommen natürlicherweise säure- und basenbildende Lebensmittel vor. Dein Körper ist immer darauf bestrebt, den ph-Wert möglichst stabil im Normbereich zu halten. Dafür hat er verschiedene Puffermechanismen. Isst du säurehaltige Lebensmittel, wird die Säure mittels der Basenspeicher neutralisiert. Diese werden wiederum mittels basische Lebensmittel aufgefüllt.

Alkalisches Wasser und basische Ernährung mit viel Obst und Gemüse tragen dazu bei, das Säure-Basenverhältnis deines Körpers zu stabilisieren. Welche Lebensmittel basisch sind, ist übrigens nicht immer so eindeutig, wie du denkst: Zitronen machen dich zum Beispiel nicht sauer. Hier erfährst du alles über basische Lebensmittel.

Wichtig zu wissen: Übersäuerung kann zu Beschwerden wie u. a. Müdigkeit, Magenproblemen oder Muskel- und Gelenkschmerzen kann. Aber das heißt nicht gleich je basischer, desto besser. Auch ein dauerhaft höherer ph-Wert ist ein Problem: Schwindel, Probleme in der Mikronährstoffversorgung und Hyperventilation können Folgen sein. Im Normalfall weiß dein Körper seinen ph-Wert selbst zu regulieren. Solltest du daran zweifeln, besprich das mit deinem Arzt.

Welches Wasser ist alkalisch?

Reines Wasser hat einen ph-Wert von 7, ist also neutral. Der ph-Wert von Trinkwasser liegt laut der deutschen Trinkwasserverordnung zwischen 6,5 und 9,5, also im leicht sauren – bis basischen Milieu. Der exakte ph-Wert des Wassers variiert in Abhängigkeit von Herkunft, Reinigung und der Leitung, aus der es kommt. Meistens hat Leitungswasser einen ph-Wert von 7.

In der Natur findest du alkalisches Wasser vor allem in Quellen. Quellwasser nimmt besonders viele Mineralien aus dem Boden auf und wird so zu natürlichen Basenwasser. Auch spezielle Heilwässer sind oft basisch. Beides kannst du in Supermärkten kaufen. Meistens ist alkalisches Wasser in Glasflaschen statt in Plastik, um mögliche Verunreinigen durch Weichmacher wie BPA zu vermeiden.

Wie wirkt alkalisches Wasser?

Alkalischem Wasser werde viele Vorteile und Auswirkungen auf auf deinen Körper zugeschrieben. Basisches Wasser soll den Säuregehalt des Körpers regulieren, oxidativem Stress verringern und bei der Therapie von Krankheiten helfen, die unter anderem auf eine Übersäuerung des Körpers zurückzuführen sind. Allerdings gibt es bisher keine repräsentativen wissenschaftlichen Studien, die die gesundheitlichen Effekte des alkalischen Wassers belegen.

Experten zweifeln vor allem aufgrund der geringen Pufferkapazität von Wasser. Während Blut den Säure- und Basengehalt mittels der körpereigenen Basenspeicher selbstständig reguliert, nimmt Wasser schnell den ph-Wert der umgebenden Flüssigkeiten an. Heißt: Sobald das Wasser sich mit der Magensäure vermischt, wird es sauer.

Zu viel alkalisches Wasser gilt sogar als ungesund: Es soll die Magensäure verdünnen, die Wirkung von Pepsin beeinträchtigen und somit den Abbau von Proteinen aus Lebensmitteln verringern. Basisches Wasser mit einem höheren ph-Wert als 8 solltest du deswegen meiden.

Vertrau lieber in eine ausgewogene Ernährung mit mehr weniger tierischen und mehr basischen Lebensmitteln, um deinen natürlichen Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht zu halten.

Alkalisches Wasser selber machen

Befürworter des basischen Wassers schwören auf spezielle Wasserionisierer, um alkalisches Trinkwasser zu Hause herzustellen. Da die Geräte teuer sind und die gesundheitliche Wirkung von basischem Wasser wissenschaftlich nicht belegt ist, empfehlen wir dir, es lieber mit einfachen Hausmitteln zu probieren. Ob dein Wasser wirklich alkalisch ist, kannst du mit ph-Teststreifen aus der Apotheke testen.

Du kannst alkalisches Wasser selber machen, indem du normalem Wasser einen Spritzer Apfelessig hinzugibst oder 200 ml Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone vermischt. Alternativ eignet sich Natron, um basisches Wasser selber zu machen: Mixe dazu 600 mg Natron mit 250 ml Leitungswasser und rühre so lange, bis sich das Natron völlig aufgelöst hat.

Auch Wasser ca. 5–10 Minuten abzukochen beeinflusst die Konzentration der Wasserstoffionen so, dass sich der ph-Wert in den basischen Bereich verschiebt.

Wenn du es ganz genau und leicht haben willst, kannst du spezielle ph-Tropfen kaufen, die du in eine bestimmte Menge Leitungswasser einrührst.

Fazit

  • Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für gesundheitliche Vorteile von basischem Wasser.
  • Ein gesunder Körper reguliert seinen Säure-Basen-Haushalt selbstständig.
  • Ausgewogene Ernährung mit wenigen tierischen und vielen basischen Lebensmitteln ist gesünder als basisches Wasser.

Artikel-Quellen

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  • Ignacio, R.M.C.; Joo, K.-B.; and Lee, K.-J. (2012) “Clinical effect and mechanism of alkaline reduced water,” Journal of Food and Drug Analysis: Vol. 20 : Iss. 1 , Article 33.
  • Koufman JA, Johnston N. Potential benefits of pH 8.8 alkaline drinking water as an adjunct in the treatment of reflux disease. Ann Otol Rhinol Laryngol. 2012 Jul;121(7):431-4. doi: 10.1177/000348941212100702. PMID: 22844861.
  • Magro, M., Corain, L., Ferro, S., Baratella, D., Bonaiuto, E., Terzo, M., Corraducci, V., Salmaso, L., & Vianello, F. (2016). Alkaline Water and Longevity: A Murine Study. Evidence-based complementary and alternative medicine : eCAM, 2016, 3084126. 

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